HANDWERK
Obenaus steht für Filz. Seit über 100 Jahren
Obenaus steht für Filz. Seit über 100 Jahren
Die Betriebs-Geschichte wird männlich erzählt: Richard kauft Haus, Ferdinand und zwei seiner Söhne arbeiten im Betrieb, Gilbert erfindet Filzstiefel etc. NUN – und nicht nur wegen des Frauentages – soll endlich erwähnt werden, was die Obenaus- Frauen so leisteten. Eine längst fällige Anerkennung:
Aloisia, meine Urgroßmutter, hat nicht nur acht Kinder zur Welt gebracht (zwei Söhne verlor sie im Krieg), sondern hat sie auch groß gezogen, den Haushalt geschupft und nebenbei im Betrieb Hüte ausstaffiert. Ich lernte sie leider nicht kennen.
Meine Oma Ernestine war ebenso Mutter von acht Kindern (eines starb als Baby), sie war über 20 Jahre immer wieder schwanger. Auch sie kümmerte sich um die sechs Buben und eine Tochter, Haushalt, versorgte die Tiere (Hühner und Schwein), bewirtschaftete den Gemüsegarten, half mit körperlichem Einsatz im Betrieb mit und später begleitete sie ihren Sohn auf diverse Kirtage (jedes Wochenende in der Herbstsaison). In die Schule ging sie vier Jahre lang. Sie ist 78-jährig sehr krank und viel zu früh gestorben.
Gislinde, ihre einzige Tochter, musste auch Hutmacherin lernen, im Betrieb als Modistin mitarbeiten und die Geschäftsfiliale betreiben.
Meine Mama Barbara setzte die Tradition fort und arbeitet als Mutter, Buchhalterin für den Betrieb, Einzelhandelskauffrau, Köchin, Haushälterin, Gärtnerin, Lehrerin für uns, Pflegerin der Großeltern, Familien-Coach. Längst in Pension übt sie auch heute noch die meisten ihrer Berufe aus.
Der Betrieb Obenaus besteht nur deshalb so gut und lange, weil es diese Frauen gibt. Danke. Ohne euch würde ich nicht sein. In jeder Hinsicht.
Es hat dann doch etwas länger gedauert. Aber: gut Ding braucht Weile. Und es ist so richtig gut geworden!
Nach einigen Wochen Restaurieren, Basteln, Ausmisten, Umstrukturieren und Siedeln bin ich nun endlich in der neuen Werkstatt am Volkertplatz eingezogen. Dort, im Haus Nummer 1 mit der grünen Insel und dem Bankerl davor, vis-a-vis von der Nelke, erfreue ich mich über zwei Extra-Räume im Gemeinschafts-Arbeitsraum vom Verein BLANK. Kultur- und Medienverein. Im vorderen Bereich sitzen eine Handvoll sehr nette Menschen an ihren Schreibtischen, im hinteren Bereich habe ich genug Platz für meine Nähmaschinen, Regale und Tische, Werkzeuge. Herrlich ist das Arbeiten da. Und wenn ich eine Pause oder ein Tratscherl brauche, gehe ich auf einen Kaffee zu meinen Kolleginnen in Raum 1. Wunderbar. Es könnte nicht besser sein.
Kommt vorbei, schaut es euch an, kauft ein – ich freue mich über Besuch! (Bitte anmelden, unregelmäßige Arbeitszeiten ;-))
Ach ja: wenn jemand einen Arbeitsplatz im Gemeinschaftsraum sucht – einer ist gerade frei geworden! (Infos bei mir)
Eine große Idee beginnt oft mit einem Strich. Und der Strich kommt vom Bleistift und der muss dann ganz schnell gefunden werden. Deshalb dachten wir, Schüttelpennale sind sehr bedeutend. Und haben sogleich angefangen, unsere kleine Idee umzusetzen und welche zu produzieren. Damit den großen Ideen nichts mehr im Wege steht.
Hergestellt aus 100 % Walkfilz aus reiner Schurwolle, erzeugt in Deutschland. Erhältlich in verschiedenen Varianten. Maß: 200mm x 60 mm x 60 mm
Und was für eine. Wie aus dem Bilderbuch ;-)
Unser Neuzuwachs ist nun fertig repariert, lackiert, aufgemotzt und in einer aufregenden Transportaktion bei uns angekommen. Die Lotti ist ein Krempel-Wolf. Uralt, aber super hergerichtet, dank unserem Wolf (siehe “Wolf mit Schafpelz“) und 2000 Kilo schwer. Eine ganz schöne Herausforderung, sie zu uns ins Haus am Marktplatz zu hieven. Aber wie das so am Land ist, wo die Häuser Ohren (und Augen haben), war sogleich eine Handvoll netter Menschen da, um zu helfen. Und mit vereinten Kräften, den passenden Gerätschaften und unter Applaus der Nachbarn schafften wir es.
Mithilfe von Lotti können wir die gewaschene Wolle selbst auflockern, mischen und somit bestmöglich für Frida, die Krempelmaschine, vorbereiten. Danke an alle, ihr seid super!
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Wir sagen ja. Es ist am ersten Blick vielleicht verstörend, mit einem Hut in der Sauna zu sitzen. Aber es gibt definitiv gute Gründe, das zu tun. Wie wir alle irgendwann gelernt haben, ist der Kopf unsere Schwachstelle: kaum Fettgewebe, kaum Isolation, der Hitze und der Kälte ausgesetzt. Vor allem in der Sauna leiden Haare, Kopfhaut und Ohren an den hohen Temperaturen. Der sogenannte Saunahut lässt uns zwar schwitzen, schützt aber den Kopf und auch den Kreislauf vor Überhitzung. Wichtig: die Wahl des Materials. Am besten eignet sich ein Filzhut aus Wollfilz, da er die Feuchtigkeit nicht aufsaugt, aber super isoliert. Glück gehabt, würden wir meinen. Und haben sie sogleich in unser Programm aufgenommen.
Übrigens: die Finnen, Saunaspezialisten und überzeugte Saunahutträger, wissen schon lange, was ihnen guttut… Joo!
Leider sind die Saunahüte ausverkauft. Ab Jänner kann wieder bestellt werden.
Manche schwören ja darauf – mit den Pantoffeln über den Boden zu schlittern, sich in die Kurve zu legen oder sehen gar eine Herausforderung darin, so schnell wie möglich und ohne Sturz die Holzstiegen rauf- oder runter zu fetzen. Andere wieder benützen sie dazu, durch einen lässigen Schlenker den Lurch in den Zimmerecken einzufangen. Aber es gibt auch diejenigen, die sich vor neuen Schlapfen fürchten. Denn wenn noch kein Schmutz auf der Sohle haftet, rutschen sie. Manchmal ganz schön.
Wir wollen aber nicht, dass irgendjemand Angst mit oder vor unseren Filzpantoffeln hat und deshalb gibt es sie nun alternativ mit einer Latexschicht. Dabei wird auf die Filzsohle flüssiges Naturlatex zweifach aufgetragen und getrocknet, so entsteht eine dünne, kaum merkbare, Gummischicht, die jeden Schritt und Tritt sicher macht.
Einfach im Onlineshop die Variante Latex anklicken!
Es ist einfach zu treffend, um es unerwähnt zu lassen. Ein Wolf, der mit Schafen zu tun hat. Und zwar nicht im reißerischen Sinn, sondern ganz im Gegenteil. Er mag diese Tiere nicht nur, er kennt sich auch ziemlich gut mit ihnen und mit der Verarbeitung ihrer Wolle aus. Zumindest, was die Maschinen betrifft, die wir dazu brauchen. So haben wir uns auch kennen und mögen gelernt. Ohne ihn würde bei uns einiges still stehen. Und weil wir das gar nicht brauchen können und sehr froh sind, unseren Wolf zu haben, erzählen wir hier unsere gemeinsame Geschichte.
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Das fragen sich viele, wenn sie die Geschichte von Richard Obenaus erzählt bekommen. Dieser kam als Wandersbursch viel herum und entschied sich letztendlich für das Haus am Marktplatz, um sein Hutmachergeschäft zu eröffnen. Weil es hier so schön ist, wird er wohl gesagt haben. Das ist über hundert Jahre her und heute werden dort immer noch Filzpantoffeln erzeugt. So geht die Geschichte weiter …
Gehen, hüpfen, schlurfen, liegen, trippeln, schleichen, herumwirbeln, sitzen, springen – all das kann man in Obenaus Filzpantoffeln tun. Ganz schön viel, würden wir meinen. Man kann sie auch einfach nur an haben. Oder man kann in ihnen tanzen. Diesen Partner werden Sie mit niemandem mehr teilen wollen. Versuchen Sie es! Das Leben ist ein Fest – let’s dance!